Was hat die Anforderungsanalyse oder besser Anforderungserhebung in der Softwareentwicklung mit einem Künstler zu tun?
Will man ein Softwaresystem bauen, so muss man wissen was man da eigentlich bauen möchte. Logisch, oder? Also notiert man sich die Anforderungen. Doch die Frage ist: Wie genau muss dies gemacht werden?
Genau wie man Aufwand in die Erstellung eines Systems steckt, so bekommt auch eine detailierte Anforderungsspezfikation nicht umsonst erstellt. Es macht auch wenig Sinn 3 Jahre zu spezifizieren und dann festzustellen, dass man es in 3 Monaten implementieren kann. Die Verhältnismässigkeit ist nicht mehr gegeben. Als Auftraggeber kann man nun trotzdem der Meinung sein, dass, wenn man nur genau genug sein Anliegen spezifiziert, diesen Anforderungskatalog jedem Softwareentwickler geben kann und dann das System erhält, welches man haben möchte.
Dazu folgendes Gedankenspiel:
Herangehensweise 1:
Ich möchte ein Bild für mein Wohnzimmer. Es sollen Pferde auf einer Wiese dargestellt werden. Nun beschreibe ich das Bild so gut wie ich kann und gehe zum ersten Künstler um die Ecke.
Herangehensweise 2:
Als erstes suche ich mir einen Künstler aus, dessen Werke ich kenne und die mir gefallen. Eventuell hat er schon ähnliche Bilder gemalt und ich beschreibe mein Wunschbild in groben Zügen.
Was funktioniert besser?
Man bedenke allein die vielen Stilrichtungen … Der Künstler an der Ecke war ein Kubist und ich habe alles spezifiziert nur nicht die Stilrichtung. Wo ich doch Caspar David Friedrich so mag.
Fortsetzung folgt…
Meine Frau sagt mir gerade, dass ich lieber ein Beispiel mit einem Metzger nehmen soll.
Ein Mann kommt zum Metzger und sagt: “Ich möchte gern ein Nierchen”. Der Metzger packt das Nierchen ein. Der Mann geht nach Hause.
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